Das Projekt
URBAN GreenUP wird vom europäischen Förderprogramm Horizon 2020 gefördert. Ziel ist es, städtische Renaturierungspläne in europäischen und nicht europäischen Partnerstädten zu entwickeln und zu implementieren. Diese Renaturierungspläne haben den Zweck, die Auswirkungen vom Klimawandel zu mildern, Luftqualität und Wasserwirtschaft zu verbessern, sowie die Nachhaltigkeit der Städte durch innovative naturnahe Lösungen zu verbessern.
Partnerstädte/Teilnehmende Städte
Drei sogenannte Front-Runner Cities - Valladolid (Spanien), Liverpool (Großbritannien) und Izmir (Türkei) – werden die Wirksamkeit der URBAN GreenUP Vorgehensweise erproben. Auf der Grundlage dieser Erfahrung werden fünf sogenannte Follower Cities, Mantua (Italien), Ludwigsburg (Deutschland) Medellin (Kolumbien), Chengdu (China) und Binh Dinh-Quy Nhon (Vietnam) ihre eigenen städtischen Renaturierungspläne entwickeln, um die URBAN GreenUP Vorgehensweise und die Ansätze für eine grünere Stadt auf ihre Stadt zu übertragen.
Lösungen
Die naturnahen Lösungen, die im Rahmen des Projekts entwickelt werden, decken eine ganze Reihe von sich ergänzenden und doch vernetzten Aspekten von städtischem Leben und Infrastruktur ab. Sie werden in vier Schwerpunkte unterteilt: renaturierende Urbanisierung, wasserverbundene Maßnahmen, punktuelle grünen Infrastrukturen und nicht-technische Maßnahmen. Beispielhaft für die geplanten Maßnahmen sind der Ausbau von begrünten Geh- und Fahrradwegen, das Anlegen von Parkanlagen und urbanen landwirtschaftlichen Anlagen, der Einsatz von smart soils (intelligenter Erde) und Filtersystemen, die biologische Schadstoffe herausfiltern können, sowie das Einführen von nachhaltigen Abwassersystemen, um die Auswirkungen von Überflutungen zu verringern und ebenfalls zur Nutzung als Bewässerungssystem.
Auswirkungen
Durch das Implementieren von hochtechnisierten naturnahen Lösungen in größeren städtischen Bereichen zielt das URBAN GreenUP Projekt auf positive Auswirkungen sowohl im Umwelt als auch im sozialökonomischen Bereich ab. Zum Beispiel werden der neue Fahrradweg und die grünen Parkplatzpflaster, die in Valladolid gebaut werden, 200 Tonnen Equivalent CO2 Einsparungen erzielen bzw. im Sommer die Temperaturen um 5oC reduzieren. Das nachhaltige Abwassersystem der Stadt Liverpool wird dafür 1500 m3 Regenwasser bei Gewittern auffangen und speichern können, während die smart soil in Izmir CO2 aus der Luft aufnehmen und speichern und zur Düngung eingesetzt werden können. Dies sind nur ein paar der erwarteten Wirkungen durch den Einsatz von naturnahen Lösungen in den drei Städten.
Zusätzlich zur grüne urbanen Transformation rechnet man durch das Projekt mit richtungsweisenden Ergebnissen in anderen Bereichen. URBAN GreenUP wird die Lebensqualität in den Städten verbessern, das Bewusstsein für die Bedeutung von Umweltschutz in der Bevölkerung stärken, neue Märkte für europäische Unternehmen auf internationale Ebene erschließen, die Schaffung von transnationalen Netzwerken und Synergien unterstützen. Zu guter Letzt wird der Einsatz von lokalen Akteuren in der Bekämpfung von Umweltproblemen durch Bürgerbeteiligung gestärkt, ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg zu „grünen Städten“.
Projekt Eckdaten
25 Partner, 9 teilnehmende Länder (davon 3 nicht-EU Länder)
8 (davon 3 nicht-EU Städte)
Overview of the city - Ludwigsburg
Die Stadt Ludwigsburg hat rund 93.000 Einwohner und liegt im Norden von Stuttgart. Sie ist insbesondere bekannt für das barocke Residenzschloss.
Die Stadtverwaltung richtet ihre Arbeit an einem integrierten Stadtentwicklungskonzept mit 11 Themenfeldern aus.
Auf der Basis dieses integrierten Stadtentwicklungskonzepts hat Ludwigsburg im Jahr 2011 ein integriertes Energie- und Klimaschutzkonzept aufgestellt. Dieses Konzept wird seit 2016 durch das Strategische Fachkonzept zur Klimaanpassung ergänzt.
Dieses Konzept soll in den kommenden Jahren nach und nach umgesetzt werden unter anderem durch naturnahe Lösungen im Stadtraum. Die Stadt Ludwigsburg ist als Follower City daher sehr an den Erfahrungen interessiert die in den Front Runner Cities im Rahmen des Projekts gesammelt werden. Selbstverständlich wird Ludwigsburg ebenfalls seine Erfahrungen in diesem Bereich einbringen.
In Ludwigsburg wurden bereits erste Erfahrungen mit naturnahen Lösungen gesammelt. So wurde beispielsweise ein Abschnitt des Neckarufers renaturiert. Außerdem steht in Ludwigsburg das “Grüne Zimmer”. Es befindet sich auf dem Rathaushof über Tiefgarage. Die Wände bestehen aus gestapelten, mit Substrat gefüllten Gitterkörben, in denen rund 7000 Pflanzen wachsen. Platanen bilden das Dach des Grünen Zimmers. So entsteht mitten in der Stadt eine grüne Insel, die an heißen Tagen für Schatten und Abkühlung sorgt.
Kontakt Ludwigsburg Team
Charlotte Klose
Stadt Ludwigsburg
Stabsstelle Klima, Energie und Europa
email: c.klose@ludwigsburg.de